Im Test: Aero WT 50 in der ROADBIKE 07/20

Von Calvin Mochalski

Zuletzt aktualisisert: 10.08.2020 / 4 Min. Lesezeit
Welche Werkzeuge benötigst du, um dein Laufrad zu zentrieren?

Um dein Rennrad-Laufrad zu zentrieren, brauchst du ein paar spezielle Werkzeuge. Zuerst ist ein Zentrierständer wichtig, damit du das Laufrad fixieren kannst. Dann benötigst du Speichenschlüssel, die zu den Nippeln deiner Speichen passen. Ein Laufradrichtwerkzeug kann auch nützlich sein, um kleine Unebenheiten auszubessern. Für präzise Arbeit ist ein Messuhrenset von Vorteil, mit dem du die Seitenschläge und Höhenschläge messen kannst. Abschließend ist es immer gut, Felgenband und Ersatzspeichen zur Hand zu haben, falls etwas ausgetauscht werden muss. Mit diesen Werkzeugen ausgestattet, bist du bereit, dein Laufrad professionell zu zentrieren.

Du hast keinen Zentrierständer? Lasse das Laufrad in deinem Rad eingespannt und nutze Kabelbinder, um den Abstand zu den Seiten zu bestimmen. Die Kabelbinder befestigt du an der Gabel bzw. den Sitzstreben und richtest sie zur Felge aus.

Wie kannst du prüfen, ob dein Laufrad richtig zentriert ist?
  • Befestige dein Rad im Montageständer oder ähnlichem und drehe die Laufräder: Beobachte, ob das Laufrad gleichmäßig durch den Rahmen oder die Bremse läuft oder ob es Schläge macht.

  • Zentrierständer nutzen: Wenn du Zugang zu einem Zentrierständer hast, spanne das Laufrad ein und prüfe auf Seitenschläge und Höhenschläge.

  • Abstand zur Bremse checken: Bei Felgenbremsen kannst du den Abstand der Bremsbeläge zur Felge als Indikator nutzen. Schwankt der Abstand beim Drehen, ist das ein Zeichen für ein unzentriertes Laufrad.

  • Speichenspannung fühlen: Leichtes Kneifen der Speichen gibt Aufschluss über Spannungsunterschiede, die auf ein Zentrierproblem hindeuten können.

Wenn du Unregelmäßigkeiten feststellst, ist es Zeit, das Laufrad zu zentrieren oder einen Fachmann aufzusuchen. Melde dich gerne bei uns in der Werkstatt unter +49 40 882 159 78 oder per Mail an service@aerycs.de.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Zentrieren deines Rennrad Laufrads

Schritt 1: Spanne dein Laufrad in den Zentrierständer ein. Stelle die Schenkel der sogenannten Justierzange so nahe an die Felgenflanke, dass sich das Laufrad gerade noch frei drehen kann. Der Abstand zwischen der Justierzange und der Flanke sollte demnach möglichst klein sein.

Schritt 2: Drehe nun das Laufrad im Zentrierständer und fahre währenddessen die Justierzange immer näher an die Felge ran. So siehst du, wo es unrund läuft oder seitlich ausschlägt.

Schritt 3: Bei einem Seitenschlag gehst du wie folgt vor. Schau genau hin, ob die Felge nach links oder rechts auslenkt. Zieht die Felge nach rechts (bzw. zur Antriebsseite), muss das Speichenpaar gespannt werden, das vom Felgenring aus zur Gegenseite hin zeigt, also zum linken Nabenflansch (Nicht-Antriebsseite). Ein Speichenpaar besteht aus den beiden Speichen, die sich überkreuzen.Zieht sie nach links (bzw. zur Nicht-Antriebsseite), muss das Speichenpaar gespannt werden, das vom Felgenring aus zur Gegenseite hin zeigt, also zum rechten Nabenflansch (Antriebsseite).

Um die Speiche zu spannen, muss der Nippelspanner (von oben betrachtet) gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden. Gehe dabei sehr kleinschrittig vor und überprüfe nach jeder Drehung dein Laufrad erneut auf den Seitenschlag.

Schritt 4: Bei einem Höhenschlag lockere zunächst das Speichenpaar, das auf der gegenüberliegenden Seite des Höhenschlags liegt. Im Anschluss ziehst du das Speichenpaar fest, bei dem du den Schlag festgestellt hast. Gehe auch hierbei kleinschrittig, am besten mit jeweils einer Viertel Umdrehung, vor und prüfe nach jedem Schritt den Höhenschlag nochmals. Beim Lösen der gegenüberliegenden Speichen musst du genau so viele Umdrehungen machen wie beim Festziehen der Speichen.

Schritt 5: Wiederhole die Drehung und Korrektur, bis das Laufrad wieder rund läuft.

Häufige Fehler beim Zentrieren vermeiden

Wenn du dein Rennrad-Laufrad zentrierst, gibt's ein paar typische Stolperfallen, die du vermeiden solltest. Erstens: Mach nicht den Fehler, zu heftig an den Speichen zu drehen. Das kann sie beschädigen oder zu Spannungsungleichgewichten führen. Zweitens: Verlier nicht die Geduld. Zentrieren ist eine Kunst für sich und braucht seine Zeit. Wenn du zu schnell vorgehst, übersiehst du leicht kleine Unstimmigkeiten. Drittens: Check nicht nur die Seiten-, sondern auch die Höhenschläge. Beides ist wichtig für eine runde Fahrt. Und zu guter Letzt: Vergiss nicht, die Speichenspannung im Anschluss zu überprüfen. Ist sie zu niedrig, verlierst du schnell wieder deine Zentrierung. Mit Ruhe und Sorgfalt vermeidest du diese Fehler und hast bald ein perfekt zentriertes Laufrad.

Wann solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?

Manchmal kommst du beim Zentrieren deines Rennrad Laufrads an einen Punkt, wo es nicht so recht klappen will. Wenn du merkst, dass sich Seiten- oder Höhenschläge nicht mehr ausgleichen lassen, die Speichen ungleichmäßig gespannt sind oder du unsicher bist, ob die Spannung insgesamt passt, dann ist es Zeit für professionelle Hilfe. Auch wenn du das Gefühl hast, dass das Laufrad nach deiner Zentrierung nicht stabil bleibt oder du einfach nicht das nötige Werkzeug hast, solltest du lieber einen Fachmann ranlassen. Sicher ist sicher, vor allem, wenn es um die Carbon-Laufräder deines Rennrads geht.

Melde dich gerne bei uns in der Werkstatt unter +49 40 882 159 78 oder per Mail an service@aerycs.de. Wir helfen dir gerne weiter.